Gronauer SPD erinnert an Eingemeindung

Die Gebietsreform wurde damals von der in Hessen regierenden sozialliberalen Koalition beschlossen und vorangetrieben. Ziel war es, mittels größerer Verwaltungseinheiten, leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen. Damals nicht nur auf Landesebene, sondern auch in Gronau ein diskutiertes Vorhaben. Die Gronauer mussten sich entscheiden...

Janis Ahäuser Bild: Foto Sommer

Gronau ist nun schon seit 50 Jahren ein Stadtteil Bad Vilbels. Zum 01.07.1971 schloss sich die Gemeinde der Stadt Bad Vilbel und dem Wetteraukreis an. Bis dahin gehörte Gronau zum Kreis Hanau. Die Gebietsreform wurde damals von der in Hessen regierenden sozialliberalen Koalition beschlossen und vorangetrieben. Ziel war es, mittels größerer Verwaltungseinheiten, leistungsfähigere Gemeinden und Landkreise zu schaffen. Damals nicht nur auf Landesebene, sondern auch in Gronau ein diskutiertes Vorhaben. Die Gronauer mussten sich entscheiden, ob sie sich der Gemeinde Niederdorfelden und dem Main-Kinzig-Kreis oder der Stadt Bad Vilbel und dem Wetteraukreis anschließen wollten. Der damalige Vilbeler Bürgermeister Erich Glück (SPD), unterstützte die hessische Gebietsreform und führte Verhandlungen mit den umliegenden Gemeinden. In Gronau begleiteten das Vorhaben vor allem die örtlichen Sozialdemokraten und der 1964 ins Amt gewählte Gronauer Bürgermeister Helmut Diener (SPD). Auch innerhalb des Gemeinderats und der Gronauer SPD ein umstrittenes Vorhaben.

Nach vielen Verhandlungen kam es schließlich zu einer Einigung, die dann sowohl vom Gronauer Gemeinderat als auch vom Bad Vilbeler Stadtparlament mehrheitlich beschlossen wurde. Nach der Gebietsreform wurde für Gronau ein Ortsbeirat eingerichtet, der bis heute alle 5 Jahre nach einer Wahl einen neuen Ortsvorsteher wählt. An dieses Ereignis wollen die Gronauer Sozialdemokraten heute erinnern. „Die von der Gronauer SPD maßgeblich vorangetriebene Entscheidung, sich Bad Vilbel anzuschließen, erforderte viel Mut. Das verdient auch heute noch unseren Respekt“, meint die Ortsbezirksvorsitzende der SPD, Mirjam Fuhrmann. Die Entscheidung sei nicht populär gewesen, aber dennoch zukunftsweisend. In diesen seit der Eingemeindung vergangenen 50 Jahren hat sich viel getan. 1970 hatte Gronau circa 1200 Einwohner, heute wohnen in dem dörflich geprägten Stadtteil in etwa 2700 Menschen. Der ländliche Charme, die noch vorhandene Landwirtschaft und die direkte Nachbarschaft zur Rhein-Main-Metropole Frankfurt am Main machen Gronau heute zu einem attraktiven und spannenden Wohnort. Insbesondere die Gemeinschaft, geprägt durch die Arbeit der vielen Vereine, zeichnet Gronau bis heute aus. Rückblickend sei die Entscheidung für eine Eingemeindung richtig gewesen. „Die damals in Gronau über Parteigrenzen hinweg getroffene Entscheidung war von Weitsicht und einem großen Verantwortungsbewusstsein geprägt. Das sollte uns auch heute noch ein Beispiel sein, um die zukünftigen Herausforderungen gut meistern zu können“ so der stellvertretende Ortsvorsteher Janis Ahäuser (SPD)