Freibad in Bad Vilbel Sanierung oder Neubau?

SPD-Bad Vilbel kritisiert Verfahren

Neben den scheinbar endlosen Debatten über die Bad Vilbeler Therme, steht nun auch das Umgehen mit dem Bad Vilbeler Freibad in der Kritik. Das Freibad wurde in den dreißiger Jahren errichtet. Trotz seines hohen Alters erfreut es sich noch einer großen Beliebtheit in der Bad Vilbeler Bevölkerung. Aber das Freibad ist auch dringend sanierungsbedürftig, wenn nicht sogar ein Neubau die wirtschaftlich sinnvollere Lösung ist. Soweit sind sich die Bad Vilbeler Sozialdemokraten auch mit dem Magistrat einig. Auch dass man mit der Neugestaltung des Freibads warten möchte, bis das neue Kommunalbad steht, darüber herrscht über sämtliche Parteien in der Stadtverordnetenversammlung Konsens. „Denn ein oder zwei Jahre gänzlich ohne ein Schwimmbad, wären für eine Stadt mit dem Prädikat „Bad“ der Supergau!“, so der Fraktionsvorsitzende Christian Kühl.

Verwundert ist man aber über die Aussage von Bürgermeister Dr. Stöhr, dass die Stadtwerke Bad Vilbel für den Neubau des Freibads verantwortlich sein sollen. „Die Nachricht ist für uns neu“, so der Spitzenkandidat für die Kommunalwahl Dr. Bernd Hielscher. „Außerdem verwundert es uns stark, dass wir so eine, für die Entwicklung des Freibads, wichtige Nachricht lapidar durch eine E-Mail von Herrn Minkel erfahren.“ Der Bürgermeister hätte mehrmals die Möglichkeit gehabt, darüber, zumindest im Haupt- und Finanzausschuss zu berichten.

Auch die SPD sieht die Vorteile, sollten die Stadtwerke für den Neubau verantwortlich sein, „doch gibt es auch den Nachteil, dass die Stadtverordneten bzw, die Bürgerinnen und Bürger bei dem Gestaltungsprozess außen vor sind“, meint der SPD-Stadtrat Udo Landgrebe. Deshalb müsse aus Sicht der SPD erst einmal die städtischen Gremien darüber diskutieren und dann auch entscheiden, welcher Weg der bessere für den Neubau des Freibads ist. „Eigentlich eine Selbstverständlichkeit“ findet Hielscher, „aber auch nach vierzig Jahren im Dienst scheinen Herrn Minkel die richtigen Verfahrens- und Informationswege reichlich egal zu sein“.

Ob die SPD den vom Magistrat geplanten Weg unterstützt, „werden wir zu gegebener Zeit sehen“, betont Kühl, aber momentan ist es für die SPD wichtig, dass die Stadt auch für den Fall gerüstet ist, dass das Schwimmbecken im Freibad nicht mehr bis zur Fertigstellung des Kommunalbads durchhält. „Das Betongutachten geht noch von drei bis fünf Jahren aus, dann muss das Becken in jedem Fall saniert werden und ein Jahr ist seitdem auch schon wieder rum“, wie Hielscher betont. Deshalb stellt die SPD in der kommenden Haushaltsberatung auch den Antrag für die Jahre 2021 und 2022 jeweils 50.000,00 € für eine etwaige Sanierung des Beckens zur Verfügung zu stellen. „Wir wollen auf jeden Fall verhindern, dass die Bürgerinnen und Bürger ohne Schwimmbad sind, weil der Beton im Freibad nicht mehr hält“, dringt Landgrebe darauf, dass die Stadt für alle Eventualitäten bereit ist. „Wichtig ist aber auch, dass mit der PLanung für den Neubau zügig angefangen wird, damit man unmittelbar nach Fertigstellung des kommunalen Hallenbads mit dem Neubau des Freibads beginnen kann und nicht dann erst mit der Planung beginnt“, so Hielscher