SPD Bad Vilbel im Gespräch mit Holger Götzmann, dem Leiter der Polizeistation

Die SPD Bad Vilbel hat sich in einem Gespräch mit dem Leiter der Polizeistation Bad Vilbel/Karben einen umfassenden Eindruck über die polizeiliche Arbeit vor Ort verschafft. Götzmann hat vor knapp einem Jahr die Leitung der Station übernommen und ist seit 39 Jahren in unterschiedlichen Bereichen im Polizeidienst aktiv.

Die Sicherheitslage in Bad Vilbel, so Götzmann, sei gut. Die Kriminalitätsstatistik zeige seit Jahren rückläufige Zahlen auf, sowohl landesweit als auch in Bad Vilbel. Zwischen 2014 und 2018 sei die Zahl der Delikte um etwa 1/3 gesunken.

Bei den Deliktschwerpunkten gäbe es eindeutige Tendenzen: Der Schwerpunkt liege bei den Eigentumsdelikten. Neben Einbrüchen und Sachbeschädigungen, auch an parkenden Autos, nähme besonders die Betrugskriminalität im Internet zu. Gewaltdelikte seien im Vergleich zur Nachbarstadt Frankfurt eher seltener. Bei der Drogenkriminalität kenne man die Standorte, wo Drogen verkauft werden und beobachte diese genau. 90 % der Anzeigen werden aber wegen der geringen Mengen wieder eingestellt.

Vor dem Hintergrund der Ereignisse in Halle wurde auch nach potenziell rechtsextremistischen Gewalttätern in Bad Vilbel gefragt. Götzmann wies darauf hin, dass der Informationsaustausch mit übergeordneten Behörden durch ein spezielles Programm verbessert worden sei, das auch vor Ort regelmäßig genutzt werde.

Die Sozialdemokraten waren auch an der personellen Ausstattung der Polizeistation interessiert. Es arbeiteten 30 Beamte im Schichtdienst, so Götzmann. Gemessen an den zu bearbeitenden Fällen sei die Personaldecke ausreichend. Es sei jedoch immer wieder eine Herausforderung, die einzelnen Schichten vorschriftsmäßig zu besetzen. Dabei lobte Herr Götzmann das gute Betriebsklima in der Dienststelle. Man sei füreinander da und helfe, wenn Engpässe entstünden. Das Team sei jung und häufig zweisprachig aufgewachsen, was im Einsatz vor Ort oft sehr hilfreich sei. Die jungen Kollegen kämen teilweise direkt vom Studium und seien nur 6 Monate in der Station. Die damit verbundenen organisatorischen Herausforderungen würde aber durch die hohe Motivation der jungen Polizistinnen und Polizisten gut bewältigt.

SPD-Stadtverordnete Lucia André begrüßt Sicherheitsinitiative Kompass

Weiter wollten die SPD Vertreter näheres über das Projekt Kompass wissen. Mit dieser Sicherheitsinitiative sollen in Hessen passgenaue, örtliche Sicherheitskonzepte von Kommune, Polizei, Bürgern und anderen Akteuren partnerschaftlich erarbeitet werden. Götzmann, der selbst an der Entwicklung dieses bundesweit einmaligen Programms mitgearbeitet hat, berichtete, dass hier bereits Vorbereitungen für die Umsetzung begonnen haben. Nach dem Hessentag werde es hier nächste Schritte geben.

Die SPD-Stadtverordnete Lucia André, die das Treffen initiiert hatte, bedankte sich für das interessante Gespräch: „ Wir haben einen vielschichtigen Eindruck von der polizeiliche Arbeit vor Ort gewinnen können und haben hohen Respekt vor der Arbeit des Polizeikollegiums.“ Auf die Kompass Sicherheitsinitiative sei die SPD sehr gespannt. Das, so André abschließend, sei ein vielversprechender, bürgernaher Ansatz zur Verbesserung der Sicherheit in Bad Vilbel, den die SPD nach Kräften unterstützen wolle.