Die zweite Etappe von Lisa Gnadls Sommertour „Steinreiche Wetterau“ führte nach Dauernheim und Bellmuth
Auch bei der zweiten Etappe der diesjährigen Sommertour der Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl (SPD) unter dem Motto „Steinreiche Wetterau“ konnten interessierte Besucherinnen und Besucher vieles über die eigene Heimat erfahren. Zunächst ging es zum „Wilden Frau Gestühl“, einheimisch auch „Welle Fraa Gstoihl“ genannt, und anschließend nach Bellmuth, um insbesondere das „Kapellchen“ und das Backhaus zu besichtigen.
Angeführt wurde die Gruppe von Bürgermeisterin Cäcilia Reichert-Dietzel zu der besonderen Steinformation im Wald bei Dauernheim. „Durch die inzwischen angrenzende Autobahn hat der Ort etwas an Ruhe verloren, dennoch ist es ein mystischer und sehr interessanter Ort für Groß und Klein“, so die Bürgermeisterin. Früher war dieser Platz wohl als Gerichtsstätte genutzt worden und bis zum ersten Weltkrieg haben dort verschiedene Feiern stattgefunden. Danach geriet der Ort in Vergessenheit, bis die damalige Kreis-Denkmal-Pflegerin Dr. Vera Rupp ihn in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Dauernheim wiederhergestellt hat.
Nach dem kurzen Sparziergang durch den Wald fand der Ortswechsel nach Bellmuth statt, wo zunächst der ehemalige Ortsvorsteher Gerhard Inderwies in das „Kapellchen“ einlud und einiges zur Entstehungsgeschichte der 1751 unter Verwendung von Bellmuther Buntsandsteinen erbauten Kapelle erzählte. Alle zwei Wochen finden in der kleinen Kapelle Gottesdienste statt.
Darüber hinaus erläuterte er, dass neben dem Buntsandstein auch viel Basalt, insbesondere der Sonnenbrandbasalt, Kaolin und Lehm in Bellmuth abgebaut wurden. Noch heute besteht die Friedberger Stadtkirche aus in Bellmuth abgebauten Steinen und bei anstehenden Restaurationen wird erneut auf die Gemeinde zugegangen. „Interessant, dass ein kleiner Ort für ein solch großes Bauwerk wie die Stadtkirche in Friedberg die Grundlagen geschaffen hat“, so Lisa Gnadl.
Auch das alte Backhaus in Bellmuth wurde ca. 1820 aus vor Ort abgebauten Steinen gebaut und steht inzwischen unter Denkmalschutz. Björn Ickes von der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr öffnete für die Besucherinnen und Besucher das Backhaus und gab viele hilfreiche Tipps, wie das Backhaus heutzutage genutzt werden kann. Dabei erläuterte er, wie er sich in den zurückliegenden Jahren selbst nach und nach das Wissen angeeignet hat. Insbesondere die Freiwillige Feuerwehr benutzt es für Feste, aber auch Einwohner können an festgelegten Terminen vorbereitete Kuchen und Speisen im Backhaus zubereiten lassen. „Ich finde es klasse, dass sich auch junge Menschen um das Gemeinwohl kümmern und ein so kulturell wichtiges Gut weitergeben. Es ist ein tolles Beispiel, wie intakt unsere Dorfgemeinschaft auf dem Land funktioniert und wie hier das Wissen von Generation zu Generation weitergegeben wird“, ist Lisa Gnadl über das Engagement von Björn Ickes und seinen Mitstreitern der Freiwilligen Feuerwehr erfreut.
„Auch die zweite Etappe meiner diesjährigen Sommertour war sehr interessant. Ich freue mich bereits auf die nächsten Termine und hoffe, erneut so viele interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen zu können“, so Gnadl zum Abschluss des Tourtermins.
Die kommenden Etappen der Sommertour finden sich zusammen mit weiteren Informationen auf der Webseite der Landtagsabgeordneten (www.lisa-gnadl.de) oder können wochentags telefonisch (06047) 9974850 oder per E-Mail (l.gnadl@nullltg.hessen.de) erfragt werden.