Auf dem Gelände zwischen dem Bad Vilbeler Ortsteil Massenheim und der Innenstadt sollte das neue Hallenbad für Bad Vilbel entstehen. Stattdessen keimt dort jetzt die Getreidesaat für die Ernte 2019. Das alte Hallenbad ist abgerissen und ein Neubau scheint in weite Ferne gerückt. Nach wie vor gibt es keine handfesten Aussagen der Erben des verstorbenen Investors Josef Wund. Die von Wund gegründete Stiftung hat sich bisher nicht klar geäußert, ob und gegebenenfalls wann und in welchem Umfang an der Investition in Bad Vilbel festgehalten wird. Das Architekturbüro Wund, das in der Vergangenheit die Ideen und Konzepte für die Thermen der Gruppe umgesetzt hat, wurde Ende Juli geschlossen. Alles keine guten Aussichten.
Für die Sozialdemokraten war und ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger in Bad Vilbel schnell wieder mit einem funktionsfähigen Hallenbad rechnen können. Momentan erscheine es als sehr wahrscheinlich, dass die Vakanz zwischen dem Abriss des alten Hallenbades und der Eröffnung des neuen Hallenbads mehr als eine Saison andauern wird. Deshalb sei die Politik nun gefordert, zumindest Alternativen zu dem bisher Geplanten zu prüfen, so der Vorsitzende SPD-Fraktion im Stadtparlament Christian Kühl im April. Vorschläge der SPD für eine provisorische Lösung bis zum Bau eines neuen Hallenbades, zum Beispiel in Gestalt einer Traglufthalle, hatten keine Chance auf eine Mehrheit im Stadtparlament.
Wie bereits im Juni angekündigt, wird die SPD nun eine öffentliche Mitgliederversammlung durchführen, um die entstandene Situation zu bewerten. Die Versammlung wird am 23. November von 19 bis 20:30 Uhr im Haus der Begegnung, Marktplatz 2 stattfinden.

Der Vorstand der Massenheimer SPD und die Ortsbeiratsfraktion haben sich in ihrer gemeinsamen Sitzung am 12. November mit dem Thema befasst. Am Ende sprachen sich beide Gremien einmütig dafür aus, eine klare Trennung der Pläne der Wund-Erben für ein Thermalbad einerseits und für den Bau eines kommunalen Hallenbades andererseits herbeizuführen. Auch die Idee eines „Kombibads“ am Standort des jetzigen Freibads kann dann wieder eine Rolle spielen.
„Für die Bürgerinnen und Bürger Bad Vilbels hat ein preiswertes Hallen- und Freibad sicher eine höhere Priorität als eine mehr denn je risikobehafte Gewerbeansiedlung in Gestalt eines Thermalbad-Hotel-Komplexes“, meint der Stadtverordnete und Massenheimer SPD-Vorsitzende Klaus Arabin.