Während sich die CDU-Fraktion kürzlich im Rahmen eines Ortstermins mit der Neuen Mitte und der Büchereibrücke beschäftigt hat, haben nun Mitglieder der SPD-Fraktion eine Ortsbegehung entlang der Frankfurter Straße vom Rathaus bis zum Südbahnhof-Kreisel unternommen.
Die Bilanz der Begehung ist ernüchternd, sagt der SPD-Stadtverordnete Rainer Fich. Direkt nach den Alten Rathaus findet man den Gedenkstein zur Erinnerung an die verfolgten und ermordeten Bad Vilbeler Juden umrahmt von einer ungepflegten städtischen Pflanzfläche. Auch an anderen Stellen sind die wenigen grünen Stellen ungepflegt. Leider sind die Gehwege in Bad Vilbel weiterhin und dies fast über die gesamte Länge der Frankfurter Straße in einem für Fußgänger gefährlichen Zustand, da das bisherige Flickwerk des CDU-geführten Magistrats nur an wenigen Stellen leichte Verbesserungen brachte. Doch selbst an diesen, sogenannten sanierten Stellen liegen die Steine nicht optimal, findet Christian Kühl (SPD). Insbesondere ältere Bürger sind durch die nicht hinnehmbaren Unebenheiten sturzgefährdet, sagt die SPD-Stadtverordnete Vered Zur-Panzer.
Auch die Zahl der Leerstände der Geschäfte außerhalb der Neuen Mitte entspreche der Situation vor dem Bau der Neuen Mitte. Selbst im Neubau auf dem ehemaligen Ströbel-Gelände gebe es leere Geschäfte. Die Neue Mitte selbst erfreue sich durchaus einer großen Beliebtheit, haben sich die Bad Vilbeler Bürger doch jahrelang nach einer Belebung der Innenstadt gesehnt. Der als Wochenmarkt genutzte freie Platz jedoch habe wenig Gemütlichkeit, hier fehlt das grüne Element, schon gar nicht sei der Platz mediterran so wie ursprünglich propagiert, meint die SPD-Stadtverordnete Isil Yönter. Bezüglich der Bibliothek merkt die SPD-Frau an, dass bei der bekannt schwierigen Haushaltssituation der Stadt Bad Vilbel wohl kaum davon auszugehen sei, dass die notwendige und ständige Erneuerung des Medienbestandes geschehen kann. Somit sei für die Zukunft die Aktualität der Medien gefährdet.
Als problematisch stuft Rainer Fich (SPD) die Holzbohlen ein, die als Gehweg über die Büchereibrücke dienen. Denn diese seien schon bei leichter Nässe extrem rutschig und bildeten daher eine weitere Sturzgefahr. Zudem scheinen sie für den Bedarf nicht strapazierfähig genug, was man an dem bereits nach kurzer Zeit notwendigen Austausch mancher Holzbohlen sehen könnte.
Außerhalb der Neuen Mitte stellen die SPD-Vertreter nur wenig Aufenthaltsqualität fest. Der Verkehr rast mit unverminderter Häufigkeit durch die Bad Vilbeler Einkaufsmeile, die Werbeschilder auf den Gehwegen machten es den Fußgängern zusätzlich schwer, so dass die Innenstadt aus SPD-Sicht leider nur in der Neuen Mitte selbst eine Aufwertung erfahren habe. Zwar lasse sich nach einem Jahr sicher noch nicht abschließend beurteilen, ob die großen, neuen Geschäfte als Frequenzbringer für die komplette Innenstadt taugen, jedoch deutet aus SPD-Sicht im Moment nichts darauf hin.
Der Magistrat der Stadt Bad Vilbel habe in der Innenstadt also noch eine Herkulesaufgabe vor sich, damit man sicher und gemütlich über die komplette Frankfurter Straße flanieren kann, um die Angebote der Geschäftswelt zu nutzen, so die SPD-Vertreter.